Niemand hat 1991, als GSM probeweise in Europa eingeführt wurde, mit einem so großen Erfolg dieses neuen Mobilfunkstandards gerechnet. Doch schon bereits Ende 1993 wurde die Schwelle von einer Million Mobilfunkkunden erreicht. Mitte 1994 waren mehr als 50% des besiedelten Gebietes in Europa mit GSM versorgt. Ende des Jahres 2000 betrug die Anzahl der Mobilfunkkunden in den 15 EU-Staaten ca. 130 Millionen (weltweit ca. 450 Millionen). Das ergibt bei ca. 375 Millionen Einwohnern in den 15 EU-Staaten eine mittlere Penetration von 35%. (Daten aus dem Faktenblatt GSM des Bakom - Schweiz)

Der große Erfolg von GSM förderte den großflächigen Ausbau der Netze, sodass heute Südtirol flächenmäßig fast vollständig von mindestens einem der Netze abgedeckt wird.
Eine negative Entwicklung davon ist die Verschandelung der Landschaft mit den vielen Sendestationen. Erst viel zu spät wurde die Politik auf dieses Problem aufmerksam. Noch heute existiert kein Gesetz, welches gemeinsam genutzte Infrastrukturen für Mobilfunk- und Rundfunkbetreiber zwingend vorschreibt.

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Hier ein Beispiel vom Wildwuchs der Sendeanlagen. Im Bild die Sendeanlagen am Brennerpass in der Nähe des Gasthofes 'Wölfl'. Von links nach rechts: Der alte RAI-Mast, dessen Antennen auf den rechts daneben stehenden Masten mit den Wind-Antennen übersiedelt werden. Rechts davon der Masten von Mediaset und VB33 und dann der fast leere Gittermast mit den Vodafone-Antennen.

Folgende Programme werden von den Masten abgestrahlt:

Masten / Programm Fernsehen Radio Mobilfunk
RAI-Mast RAI 1, RAI 2, RAI 3, RAI B3
ORF 1, ORF 2, ARD, ZDF
 RAdIo1, RAdIo2, RAdIo3, S-BZ RAI
OE 1, OE 2, OE 3
Wind
Mediaset-Mast Canale 5, Italia1, Rete 4, VB 33 - -
Vodafone-Mast - - Vodafone

Wie aus der Tabelle erkenntlich, ist einzig die RAI-Anlage eine gemeinsam genutzte Infrastruktur: Neben den RAI-Programmen werden die Programme der RAS (Rundfunkanstalt Südtirol) und der Mobilfunkdienst von Wind abgestrahlt.
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Vodafone und Wind (beim Fausthof oberhalb Blumau)

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Blu und Vodafone bei Oberau (Franzensfeste)

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Blu und Tim bei St. Florian (Laag)
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Vodafone und Tim in der Nähe von Nals

3 Betreiber = 3 Masten
Tim, Vodafone und Wind oberhalb Lüsen


Wind mit Südtirol1, Mediaset und RAI mit Vodafone oberhalb Sarnthein

künstlicher Baum mit in den Ästen versteckten Antennen
das Fundament des künstlichen Baumes
Auf diesen Fotos sieht man einen als Baum getarnten Antennenträger.
Solche Anlagen habe ich mehrere auf dem Gargano gesehen.

So etwas sollte öfter anderen Ländern, z.B. Österreich oder Deutschland, nachgemacht werden: Hochspannungsmasten dienen auch als Antennenträger für Mobilfunkanlagen.
Hochspannungsmasten mit Mobilfunkantennen
Detailansicht des Strommastens mit den Mobilfunkcontainern